Aktuelle Nachrichten im Internet Samstag, 12.07.2025, 16:02
Willkommen Gast | RSS
Hauptseite | Artikelverzeichnis | Registrieren | Login
» Menü

» Kategorien der Rubrik
Meine Artikel [214]

» Statistik

Insgesamt online: 1
Gäste: 1
Benutzer: 0

» Einloggen

Hauptseite » Artikel » Meine Artikel

Boxen: Jetzt gehen den Klitschko-Brüdern die Gegner aus
Es war Sonntagmorgen kurz nach halb drei, als David Haye (30) plötzlich etwas ungelenk auf den vor ihm stehenden Podiumstisch stieg. Zwei Plätze rechts neben ihm verfolgte Wladimir Klitschko (35) verdutzt die Klettereinlage seines Rivalen. Der Brite fühlte sich bemüßigt, dem Ukrainer und den Journalisten seinen geschwollenen kleinen Zeh zu zeigen.
Vor drei Wochen, erzählte Haye, habe er ihn sich beim Sparring gebrochen. Eine planmäßige Vorbereitung auf das Gigantenduell im Schwergewicht sei darum nicht möglich gewesen. Deshalb besaßen seine Schläge auch nicht die gewohnte Explosivität, diese käme schließlich aus den Beinen. Doch, fügte Haye demütig in Richtung Klitschko rasch hinzu, der lädierte Zehn solle keine Entschuldigung für die deutliche Punktniederlage (117:109/118:108/116:110) sein, die er hinnehmen musste.
Der Angesprochene hörte vergnügt zu und konnte sich einen Kommentar nicht verkneifen. „David, ich rate dir, nach einer Niederlage nie über eine Verletzung zu sprechen.“ Der jüngere Klitschko-Bruder spricht aus Erfahrung, die ihn fürs Leben geprägt hat. Als er im April 2004 in Las Vegas im WM-Kampf vom Amerikaner Lamon Brewster in Runde fünf entkräftet ausgeknockt wurde, versuchte er das Desaster mit vergiftetem Trinkwasser zu erklären. Bis heute nimmt ihm diese Story keiner ab.
Es dauerte seine Zeit, bis er das Image einen schlechten Verlierers wieder los wurde. Inzwischen ist er längst zum strahlenden Champion aufgestiegen. Was ihm nach dem K.o. gegen Brewster kaum noch jemand zugetraut hatte. Selbst sein fünf Jahre älterer Bruder Vitali riet ihm seinerzeit, es mit dem Boxen zu lassen. Doch Wladimir schwor sich Wiedergutmachung. Und er tat dies in einer Art, wie sie nicht beeindruckender hätte sein können. Wer auch immer versuchte, sich seitdem gegen ihn zu erheben, 14 Herausforderer waren es, musste bald deprimiert eingestehen, dass dieser Hüne nicht zu besiegen ist.
David Haye, der aus London stammt, und auf Zypern lebt, erging es in der mit 40.000 Zuschauern gefüllten Hamburger Fußballarena nicht anders. Seine großmäuligen Prophezeiungen, Klitschko den Kopf abzuschlagen, ihn als Weltmeister der World Boxing Organization (WBO) und International Boxing Federation (IBF) zu entthronen, erwiesen sich in der Stunde der Wahrheit als bloße Sprücheklopferei. Der Fighter mit den kunstvoll geflochtenen Rastazöpfen bewies Mut, imponierte mit Schnelligkeit, seine Meidbewegungen ließen Klitschko oft ins Leere schlagen.
Einige wenige Male krachten vornehmlich im ersten Kampfviertel seine gefürchteten „Hayemaker“ an den Kopf des Wahlhamburgers. Doch an die Verteidigung seines WM-Titels der World Boxing Association (WBA) war nicht zu denken. Dafür agierte Klitschko in dieser verregneten Nacht zu souverän.
Klitschkos gewaltige Fäuste hatten sichtbare Spuren in Hayes Gesicht hinterlassen. Mit einer schwarz getönten Sonnenbrille versuchte er diese zu kaschieren. Noch nie, gab er zu, sei er so häufig und hart getroffen worden, wie von dem sieben Zentimeter größeren und 14 Kilo schwereren Kontrahenten. „Klitschko“, erkannte er respektvoll an, „hat einen großartigen Kampf gemacht. “
20. April 2009 bei einer Pressekonferenz in London: „Für mich bist du nur Bitchko!" (Wortspiel mit dem englischen Wort für Schlampe)
23. Juli 2009 in einem Statement: „Ich konnte die Knebel-Verträge der Klitschko-Seite nicht unterzeichnen. Da kann ich gleich meine Seele dem Teufel verkaufen." (Nach der Absage des Kampfes mit Vitali)
20. März 2010 in der „Süddeutschen Zeitung": „Warum Brüder? Ich sehe sie eher wie Bruder und Schwester."
13. April 2010 in Interviews: „Es ist mir egal, ob sie im Boxring gegeneinander kämpfen oder auf dem Hinterhof des Hauses ihrer Mutter. Hauptsache, sie tun es!" (Haye fordert einen Ausscheidungskampf der Klitschko-Brüder für einen Fight mit ihm)
20. Oktober 2010 zu „bild.de": „Für mich sind die Klitschkos nur die ’Bitchko-Brothers’. Und wenn ich erst 2011 gegen sie geboxt habe, sind es nur noch die ’Bitchko-Sisters’."
10. November 2010 auf einer Pressekonferenz in Manchester: „Ihr einziges Interesse ist, ihren Gegnern die schlimmstmöglichen Sklavenverträge zu verpassen und so viele Rematches wie möglich zu vereinbaren."
9. März 2011 in der „Sport-Bild": „Er hat das Herz einer Hyäne. Er sucht sich das alte, tote Fleisch, also alte Boxer wie Lamon Brewster, aus. Er wartet, bis jemand anderes diese Boxer tötet, dann kommt er und isst die Reste." (über Wladmir Klitschko)
16. Juni 2011 im Magazin „Stern": „Wladimir wird nie wieder boxen wollen – und auch nicht mehr können."
27. Juni 2011 im Magazin „Spiegel": „Wenn wir beide Tiere wären, dann wäre ich ein Leopard und er ein beschissener Esel."
Die Genugtuung beim Gehuldigten, der das Duell wie gewohnt mit seiner linken Führhand dominiert hatte, hätte nicht größer sein können. Über eines ärgerte sich Klitschko dennoch ein wenig. Auch er konnte sein im Vorfeld gemachtes Versprechen nicht einlösen. Der 50. K.o.-Sieg seiner Profikarriere blieb ihm verwehrt. Auch ohne „Sahnehäubchen“ wirkte er glücklicher denn je.
Dazu besaß er allen Grund. Mit diesem Triumph haben die Modellathleten aus der Ukraine ihre sportlichen Träume verwirklicht. Nachdem sie sich im November 2008 in den Geschichtsbücher geboxt hatten, indem sie als erstes Brüderpaar im Schwergewicht gleichzeitig Weltmeister wurden krönten sie nun mit der WBA-Weltmeisterschaft ihre bespiellose Erfolgsstory. Zum ersten Mal in der über 100-jährigen Boxgeschichte der Königsklasse befinden sich die WM-Gürtel der vier wichtigsten Weltverbände in Familienbesitz. Eigentlich wäre der Zeitpunkt jetzt für beide ideal, sich aus dem Boxring zu verabschieden.
Mehr können sie sportlich nicht erreichen. Der einzige Kampf, der noch elektrisieren würde, wäre ein Duell gegeneinander. Dafür müssten sie ihrer Mutter gegenüber wortbrüchig werden – und dies wird wohl niemals passieren.
Ungeachtet des No-Go-Fights wollen sie aber unbedingt weiter an ihrer Legende stricken. Auf den letzten derzeit ernst zu nehmenden Gegner trifft Vitali am 10. September in Breslau. Der Pole Tomasz Adamek war wie Haye einstmals Weltmeister im Cruisergewicht.
Für dieses Video wurde kein passender Videoplayer gefunden.
Zum abspielen dieses Videos benötigen Sie einen aktuellen Adobe© Flash Player.
Und was bleibt für Wladimir, der gegen Haye über zehn Millionen Euro kassierte, als Herausforderung? Darauf wusste der erste Dreifach-Weltmeister seit 1999 noch keine Antwort. Im Oktober oder November möchte er wieder in den Ring steigen. Noch gibt es zwei unbeglichene Rechnungen. Gegen den Amerikaner Ross Puritty verlor er 1998 im heimischen Kiew sensationell durch eigene Aufgabe. Vom Südafrikaner Corrie Sanders wurde er fünf Jahre später als WBO-Weltmeister überraschend ausgeknockt. Beide hängten allerdings ihre Handschuhe inzwischen an den Nagel.
Die Klitschkos haben mit ihrer phänomenalen Dominanz das Schwergewicht totgesiegt. Eine vergleichbare Situation gab es im offenen Gewichtslimit noch nie. Vielleicht sollten sie des Spannungsgehaltes wegen künftig zwei Kämpfe am Abend bestreiten, oder Wetten abschließen, in welcher Runde sie ihre Herausforderer ins Reich der Träume schicken.
Die Jungs seien nach wie vor sehr hungrig, versichert Manager Bernd Bönte. Wer behauptet, sie würden aufhören, erzähle Blödsinn. Auf jeden Fall werden sie noch fünf Kämpfe bestreiten. Denn dafür stehen sie bei Fernsehsender RTL vertraglich im Wort.
Kategorie: Meine Artikel | Hinzugefügt von: wolin-w (03.07.2011) W
Aufrufe: 283 | Rating: 0.0/0
Kommentare insgesamt: 0
Vorname *:
Email *:
Code *:
» Suche


Copyright MyCorp © 2025
Webhosting kostenlos - uCoz